CDU-Kreisvorstand im Gespräch mit der Kreishandwerkerschaft

Das deutsche Handwerk ist eine wesentliche Säule der deutschen Wirtschaft. Gerade die heimischen Handwerksbetriebe stehen gegenwärtig vor besonderen Herausforderungen.

Deshalb hat die Kreisvorsitzende der CDU Zollernalb Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut MdL die Kreishandwerkerschaft zu einem intensiven Gedanken- und Meinungsaustausch mit dem CDU-Kreisvorstand eingeladen.

„Die Resignation unter den Handwerkern ist momentan groß“, betonte der Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Jürgen Greß. Im Baugewerbe beispielsweise sei aufgrund der hohen Inflation und steigender Zinsen ein deutlicher Auftragsrückgang zu erwarten. Hinzu kommen schon seit längerer Zeit Lieferschwierigkeiten und Materialmangel. „Gleichzeitig fehlt es an erfahrenen Fachkräften und jungen Menschen, die eine Ausbildung im Handwerk absolvieren“, fügte Kreishandwerksmeister Ernst Berger hinzu.

Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut wies in diesem Zusammenhang auf die Vielzahl der Fördermittel und Maßnahmen der baden-württembergischen Landesregierung hin, die gezielt auf die Unterstützung des Handwerks ausgereichtet sind. Wichtig sei es, jungen Menschen die Möglichkeit zu geben, in den Betrieben die Attraktivität und Chancen des Handwerks persönlich kennenzulernen und auch bei Eltern zu werben. Hinsichtlich der Energiewende biete das Handwerk äußerst attraktive Perspektiven. „Als Handwerker vor Ort kann ich diese aktiv mitgestalten – sei es als Elektriker, Installateur oder Dachdecker“, stellte Ernst Berger fest.

Besonders bedauerte Greß, dass die sehr gut ausgestattete Berufsschule für Friseure im Zollernalbkreis schließen musste, da es aktuell lediglich noch drei Auszubildende im Friseurhandwerk gebe. Das habe zur Folge, dass angehende Friseure zum Unterricht in den Nachbarkreis Tübingen pendeln müssen.

Die gestiegenen Preise für Energie und Rohstoffe wie Mehl und Zucker bekommen vor allem die Bäckereien zu spüren. Jedoch können sie diese nicht eins zu eins auf ihre Produkte aufschlagen. „Ein Bäcker kann eine Brezel nicht für 1,60 Euro verkaufen. Das bezahlt kein Kunde“, führte Greß als Beispiel an. Somit blieben die Betriebe auf dem Großteil der Kosten sitzen. Sie müssten sich durchkämpfen und sich selbst helfen. Greß lobte die künftige Preisbremsen für Strom und Gas, jedoch kämen diese spät.

Die aktuelle Versorgungslage war ein weiteres Thema des Gesprächs zwischen Kreishandwerkerschaft und CDU-Vorstand. Die meisten Mitglieder zeigten sich zuversichtlich, dass eine Gasmangellage für diesen Winter abgewendet werden kann. Die künftige Versorgung sei maßgeblich von der Inbetriebnahme der Flüssiggas-Terminals abhängig. Wichtig sei, dass das Gasnetz nicht leerlaufe, da sonst Störungen an Gasheizungen auftreten könnten. Diese wiederum müssten geschulte Installateure beheben, was die Handwerksbetriebe zusätzlich belasten könnte.

Hoffmeister-Kraut dankte Berger und Greß für den informativen, vertrauensvollen Austausch und sagte die Unterstützung der Kreis-CDU für das Handwerk zu.

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