Anforderungen des Mittelstands ernst nehmen

Annette Widmann-Mauz spricht bei »nemetris« und Bogenschütz unter anderem über Fachkräfte und Integration

Anne Heller (von links), Evelyn Bimek, Franz-Josef Möller, Endurance Ebegboni, Annette Widmann-Mauz und Uwe Bogenschütz
Anne Heller (von links), Evelyn Bimek, Franz-Josef Möller, Endurance Ebegboni, Annette Widmann-Mauz und Uwe Bogenschütz
Die CDU-Bundestagsabgeordnete Annette Widmann-Mauz besuchte kürzlich zwei mittelständische Betriebe in Bisingen und Grosselfingen.

 Annette Widmann-Mauz unternahm, begleitet von Anne Heller, Vorsitzende des CDU Ortsverbands Bisingen, und Cornelia Hohmann, stellvertretende Vorsitzende des CDU-Stadtverbands Tübingen, eine Tour durch Bisingen und Grosselfingen, auf der sie die Bisinger Software-Firma »nemetris« und die Entsorgungsfirma Bogenschütz in Grosselfingen besuchte.

Im persönlichen Gespräch erhielt Annette Widmann-Mauz Aufschluss über den aktuellen technischen Entwicklungsstand, die gute konjunkturbedingte Lage und die Großzahl an auf dem Markt angebotenen Dienstleistungen. Widmann-Mauz gab zum Ausdruck, dass es ein Hauptanliegen der CDU sei, genügend und entsprechende Ausbildungs- und Arbeitsplätze für die Gesellschaft bereitzustellen. Die Politik werde auch in Zukunft die Anforderungen der mittelständischen Betriebe ernst nehmen und entsprechende Grundlagen für die wirtschaftliche Entwicklung schaffen.

Die Betriebsinhaber der Firmen Nemetris und Bogenschütz Entsorgung gaben Aufschluss zur Firmenphilosophie und wirtschaftlichen Lage, ebenso wie zum Thema Integration. Dabei verdeutlichte die Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration die Wichtigkeit des Zusammenhalts und Zusammenlebens aller Menschen in Deutschland, denn Integration bedeute Zusammenwachsen.

Mitarbeiterakquise im Bereich technische Informatik ist schwer

Zuerst stand am Vormittag der Empfang bei »nemetris« an. Die Firma entwickelt Softwaren für die Automotive-Branche. Das Team um die Firmenleitung mit Markus Schwarz, Thomas Rukwid, Jörg Miller und Michael Faust begrüßte die Delegation. Ein großes Thema bei »nemetris« ist die Mitarbeiterakquise. Derzeit sind 18 Mitarbeiter beschäftigt; geplant ist die Aufstockung auf 25 bis 30 Personen. Der Politikerin wurde aufgezeigt, wie schwierig es ist, im Bereich technische Informatik entsprechende Fachkräfte zu bekommen. Es werden mehr Studienplätze geschaffen, versprach Widmann-Mauz. Außerdem bestehe eventuell auch die Möglichkeit, Fachkräfte aus dem EU-Ausland zu holen. Fragen, die das Unternehmen bewegten, seien: Wo steuert die Autoindustrie hin? Was passiert innerhalb der Elektro-Mobilität? Was macht der asiatische Markt?

Um das Thema Integration drehte es sich im Anschluss beim Besuch der Firma Bogenschütz-Entsorgung in Grosselfingen.

Gelungenes Beispiel von Integration vor Ort in Grosselfingen

An der Gesprächsrunde nahmen Landrat Günther-Martin Pauli, Bürgermeister Franz-Josef Möller, Geschäftsführer Uwe Bogenschütz, Projektleiterin Evelyn Bimek und der aus Nigeria stammende Mitarbeiter Endurance Ebegboni teil. Nach einem kurzen Praktikum Anfang vergangenen Jahres wurde dieser im Unternehmen Bogenschütz eingestellt und zählt seither zum festen Mitarbeiterstamm. »Ein gutes Beispiel, wie Integration vor Ort gelingen kann«, so die Politikerin, die großes Interesse an dieser Perspektive zeigte.

Ebegboni gab einen Einblick in seine Lebensgeschichte, angefangen mit der beschwerlichen Reise von Afrika nach Deutschland. In seiner Heimat sah der gelernte Stuckateur keine Zukunft. »Es gefällt mir in Deutschland«, sagte er, es gebe Arbeit, und eine gute medizinische Versorgung.

Geschäftsführer Uwe Bogenschütz bestätigte, dass »Endy« durch seine Flexibilität vielseitig im Unternehmen einsetzbar sei, bei Entrümpelungsarbeiten oder in der Altholzaufbereitungsanlage. Außerdem fahre er den kleinen Radlader auf dem Hof. Demnächst wolle er noch den Staplerführerschein erwerben.

Derzeit werde ein Gesetz diskutiert in punkto Zuwanderung für Fachkräfte, die am Arbeitsmarkt in Deutschland fehlten, berichtete Widmann-Mauz dazu. Größtenteils seien dabei das Transportwesen, die Gastronomie und der Pflegebereich betroffen. Es werde aus politischer Sicht versucht, legale Möglichkeiten zu schaffen, um solchen Personen eine Beschäftigung anzubieten, so die Politikerin. Die Regierung wolle, dass Europa einen Masterplan für Afrika entwirft. Deshalb sei es unumgänglich, afrikanische Themen zu »unseren« Themen zu machen.

Nach Dankesworten von Geschäftsführer Uwe Bogenschütz und einem Präsent, übergeben von Bürgermeister Möller, verabschiedete sich Annette Widmann-Mauz.

Über die beiden Unternehmensbesuche in Bisingen berichtete der Schwarzwälder Bote.

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