CDU-Kreisvorstand Zollernalb trifft sich nach der Landtagswahl und zieht erste Bilanz

Zwei Tage nach der Landtagswahl am vergangenen Sonntag trafen sich die Christdemokraten des Zollernalbkreises zu ihrer ersten Sitzung des Kreisvorstandes im Lamm in Hechingen-Stein.

Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, Dörte Conradi, Karl-Wilhelm Röhm MdL
Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, Dörte Conradi, Karl-Wilhelm Röhm MdL
Zunächst dankte die CDU-Kreisvorsitzende Dörte Conradi den beiden CDU-Landtagskandidaten Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut und Karl-Wilhelm Röhm MdL sowie allen Wahlkämpfern für einen engagiert geführten Wahlkampf sowie ihren unermüdlichen Einsatz in den vergangenen Wochen. "Wir haben gekämpft um jede Stimme, bis zur letzten Minute. Das Ergebnis auf Landesebene wie auch in unseren beiden Wahlkreisen mit schmerzlichen Verlusten für die Union ist weit von dem entfernt, was wir uns vorgenommen haben und uns zufrieden stellen kann",  so die enttäuschte CDU-Kreis-Chefin Conradi. Erfreulich sei, dass trotz Wahlkampf unter schwierigen Bedingungen Dr. Nicole-Hoffmeister-Kraut in Balingen und Karl-Wilhelm Röhm in Hechingen-Münsingen jeweils das Direktmandat erringen konnten. Dörte Conradi gratulierte beiden im Namen des CDU-Kreisvorstandes herzlich und überreichte etwas "Nervennahrung" in Bezug auf die doch sehr anstrengenden, zurückliegenden Wochen

Nach den Berichten der einzelnen CDU-Stadt- und Ortsverbandsvorsitzenden zu den Ergebnissen in den Gemeinden und Städten im Zollernalbkreis erläuterte die Balingerin Hoffmeister-Kraut  die Situation im Wahlkreis 63. Landespolitische Themen wie Bildung, Polizei oder auch Verkehrsinfrastruktur hätten so gut wie keine Rolle im Wahlkampf gespielt. Die Flüchtlingspolitik habe alles überlagert und sei für einen Großteil der Menschen wahlentscheidend gewesen. Hinzu kam die hohe Beliebtheit des amtierenden Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann. Ihr grüner Mitbewerber habe hiervon überproportional profitiert. Im Wahlkampf habe man sich schwer getan, mit Sachargumenten zu überzeugen. "Eine genaue Wahlanalyse im Wahlkreis sowie auf Landesebene wird noch erfolgen. Wir müssen uns mit den Anliegen und Themen der Menschen auseinandersetzen, die Botschaft ist angekommen ", so die Nachfolgerin des bisherigen Landtagsabgeordneten Günther-Martin Pauli. Auch Hoffmeister-Krauts Parteikollege Röhm aus dem Nachbarwahlkreis 61 sah in einer ersten Analyse die Flüchtlingspolitik als dominierendes Wahlkampfthema. Der CDU sei es nicht gelungen, Antworten auf die Fragen und Ängste der Menschen in Bezug auf die Bewältigung der Flüchtlingsströme zu vermitteln. "Wir müssen die Sorgen der Bürgerinnen und Bürger ernstnehmen", mahnte der Stellvertretende CDU-Fraktionsvorsitzende im Landtag. Nur so könne man die vielen enttäuschten Wähler, die uns durch ihre Protestwahl einen Denkzettel erteilen wollten, zurückholen, ist sich der seit 15 Jahren dem baden-württembergischen Landtag angehörende Christdemokrat sicher.

Aktuell aus der am Nachmittag stattgefundenen Fraktionssitzung berichtete der Landtagsabgeordnete Günther-Martin Pauli. CDU-Fraktionsvorsitzender Guido Wolf und der CDU-Parteivorsitzende Thomas Strobl hätten das Verhandlungsmandat mit allen Parteien außer der AfD Gespräche zu führen. Die CDU sei mit dem Ziel eines Politikwechsels in Baden-Württemberg angetreten, so der aus dem Landtag ausscheidende Abgeordnete Pauli. Von daher befürworte er eine Regierungsbeteiligung der CDU, entscheidend seien inhaltliche Übereinstimmungen.

CDU-Kreisvorsitzende Conradi rief ihre Parteifreunde zur Geschlossenheit auf. "Wir haben als zweitstärkste Kraft im Land den Auftrag, mit dem Wahlergebnis verantwortungsbewusst umzugehen. Diesem sollten wir gerecht werden" schloss sie die knapp dreistündige Aussprache

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